[Streckenupdate] 30. September: Ostuni - Caserta
von Malte Gerth

Nur eine vergleichsweise kurze Reiseetappe, um am nächsten Tag dann entspannt mit der Fähre nach Procida übersetzen zu können.

Ostuni Bahnhof

Nach außgiebigem Frühstück auf der Masseria Cappuccini haben wir die Sachen gepackt und uns auf den Weg nach Ostuni gemacht. Der Vermieter des Autos war so freundlich uns das Auto statt in der Innenstadt direkt am Bahnhof zurückgeben zu lassen. Sonst hätten wir noch irgendwie die 4km noch irgendwie zusätzlich lösen müssen. So aber konnten wir direkt an den Bahnhof fahren.

Meine Nerven wurden jedoch stark beansprucht, als um 10:30 Uhr niemand wie vereinbart am Bahnhof war um das Auto zu übernehmen. Der Zug fährt zwar erst um 11:07 Uhr, aber ich habe das Bedürfnis immer etwas früher am Gleis zu sein und abfahrbereit zu sein. Also nicht nur etwas früher, sondern viel zu viel früher. Wir haben uns aber erstmal an der Bar im Bahnhof noch einen Kaffee geholt und uns in den Schatten gesetzt. Das ist der große Vorteil in Italien, man bekommt an fast jedem Bahnhof einen guten oder sehr guten Kaffee. So kann mein Bedürfnis nach viel Pufferzeit am Bahnhof und Alex Bedürfnis nach nicht zu viel rumstehen perfekt erfüllt werden. Schade das es das in Deutschland fast nirgendwo mehr gibt.

Als um 10:50 Uhr dann immer noch niemand gekommen ist, wurde ich dann doch sehr unruhig. Allerdings hatte ich mir die italienische Lösung überlegt, den Schlüssel einfach an der Bar abzugeben. Das würde schon irgendwie funktionieren, so wie alles in Italien immer irgendwie funktioniert. Alle sind bemüht eine Lösung für alles zu finden, auch wenn dafür die ein oder andere Regel und Gewohnheit etwas großzügiger interpretiert werden muss. Kurz vor 11:00 Uhr meldet sich dann der Vermieter und teilte uns mit, das er auf dem Weg sei, wenn es aber nicht mehr reicht, sollen wir den Zug nehmen und den Schlüssel an der Bar abgeben. Wie passend.

Mit dem Reginalzug ging es dann entspannt nach Bari, wo wir einen kurzen Kaffeestop einlegen um die Umstiegszeit sinnvoll zu nutzen. Außnahmsweise sogar nicht mit Espresso an der Bar im Bahnhof, sondern etwa 500m entfernt in der Fußgängerzone. Hier gibt es nämlich ein sehr gutes Café, das wir während des Aufenhalts in Bari schon mehrfach aufgesucht hatten.

Mit dem Frecciargento ging es dann planmäßig über Barletta, Foggia und Benevento nach Caserta, unserem heutigen Etappenziel. Von hier ist es dann nur ein kurzes Stück nach Neapel an den Hafen um mit der Fähre nach Procida zu kommen. Da hier ein etwas umständlicher Umstieg im Vergleich zu den bisherigen Umstiegen zwischen zwei Zügen notwendig ist, wollten wir hier Ruhe und Zeit haben und das ganze nicht an eine längere Zugfahrt noch anhängen.

Nach ruhiger Fahrt durch die Berge im Hinterland, kamen wir in unserer Unterkunft in Caserta an. Direkt neben dem Bahnhof. Und zwar so direkt, das der Hof an das Bahnhofsgebäude angrenzt und man am Haus vorbei die Dächer der Züge erkennen kann. Leider kein freier Blick auf den Bahnhof. Aber dann hätte Alex mich wahrscheinlich gar nicht aus dem Zimmer locken können und hätte mit Ida alleine den Park anschauen müssen. So sind wir aber gemeinsam zum Reggia di Caserta gelaufen, auch das direkt am Bahnhof – mir gefällt Caserta – und haben noch schnell den Park besucht. Hier konnte Ida nach Herzenslust rennen und Steine untersuchen. Besonders als sie eine Pfütze entdeckte in der verschieden große Steine und eine Portion Matsch waren, war die Begeisterung groß.

Nass und zufrieden ging es dann wieder zurück aufs Zimmer, wo wir dem Zwischenstopp angemessen ein Picknick veranstalteten. Anschließend noch ein wenig toben, kuscheln und dann schlafen. Und morgen geht es auf die Insel. Idas erste Fährfahrt – ohne Zug auf dem Schiff.

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